Der Vierkanter - ein wertvolles Kulturgut
Nicht nostalgisch verklärt, sondern sehr realistisch ist der Blick auf die Bauelemente und Kulturgüter am Vierkanthof. Die Menschen erlebten Höhen und Tiefen im Wechselspiel von wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten. Den Niederschlag der historischen Epochen, ob nun Kriegs- oder Notzeiten abwechselnd mit prosperierenden Epochen, die häufig mit guten Ernten und förderlicher Landwirtschaftspolitik zusammen fielen, findet sich in der Architektur und Ausstattung der Höfe. Ein bestimmender Faktor am Vierkanthof ist der Prozess der Erneuerung, was im Spruch: „Jede Generation baut eine Seite“ zum Ausdruck kommt.
Sehr oft werden besonders schöne Bauteile, wie Tram- und Stuckdecken oder religiöse Kleindenkmäler über Jahrhunderte erhalten. Genauso oft erfolgte aber auch eine grundsätzliche Erneuerung der Höfe, die wiederum gestalterisch schöne Elemente an den Vierkanthof brachten. Die bauliche Ausführung des Vierkanthofes im Laufe der Jahrhunderte hinterließ viele kulturhistorisch wertvolle Elemente in der Architektur (Fassadengestaltung, Innenhofgestaltung, Raumkonzept am Vierkanter), in den Schmuckelementen der Außen- und Innengestaltung (Türen und Tore, Hausbilder, Gewölbe und Deckengestaltung) und im Gesamtensemble Vierkanter mit den umliegenden Kleindenkmälern, den Nebengebäuden wie Presshaus, Stadl und Holzhütten und natürlich dem Bauerngarten. Aber auch wertvolle Schriften und spätere Fotosammlungen zählen zum bäuerlichen Kulturgut.