Urproduktion
Die österreichische Land- und Forstwirtschaft ist nicht nur Rückgrat eines lebenswerten ländlichen Raumes, sondern spiegelt auch die kulturelle Tradition unseres Landes wider. Geprägt durch vorwiegend kleinräumige Strukturen, wertvolle Natur und Kulturlandschaften mit einer reichen Pflanzen- und Tierwelt sowie beinahe unerschöpflichen Wasserressourcen kommt ihr eine bedeutende und unverzichtbare Rolle innerhalb der österreichischen Gesamtwirtschaft zu.
Statistische Daten dienen der Abbildung des strukturellen Wandels in diesem Wirtschaftssektor. Für wirtschaftliche und politische Entscheidungen stellen diese Informationen eine wichtige Basis dar, sowohl auf nationaler Ebene als auch auf europäischer oder internationaler Ebene, eine Basis, die der künftigen Entscheidungsfindung zur Entwicklung von Maßnahmen, aber auch der Abschätzung künftiger Entwicklungen und damit verbundener Agrarausgaben dient.
|
Ø Betriebsgröße in ha |
Anzahl Betriebe in 1.000 |
1951 |
17,8 |
433 |
1960 |
19,5 |
402 |
1970 |
21,0 |
368 |
1980 |
24,8 |
318 |
1990 |
26,8 |
282 |
1995 |
31,5 |
239 |
1999 |
34,6 |
217 |
2007 |
40,4 |
187 |
2010 |
42,4 |
173 |
Tabelle: Entwicklung der durchschn. Betriebsgröße in Hektar, Quelle: Statistik AustriaLaut Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2013 gab es in Österreich im Jahr 2013 insgesamt rund 167.500 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Betriebszahl sank gegenüber der letzten Agrarstrukturerhebung (Vollerhebung) im Jahr 2010 um 3%. Der Betriebsrückgang setzt sich somit weiter fort, hat sich jedoch etwas verlangsamt. Wurden im Jahr 1995, also im Jahr des EU Beitritts Österreichs, noch 239.100 Betriebe ermittelt, so reduzierte sich diese Anzahl seitdem um rund 71.600 (-30%); in den letzten zehn Jahren um 22.900 Betriebe bzw. 12%. Folglich gaben seit 2003 durchschnittlich rund 2.300 Landwirte pro Jahr ihren Hof auf bzw. verkauften oder verpachteten ihre Betriebe. In Österreich werden die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe überwiegend als Familienbetriebe geführt. Den vorläufigen Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2013 zufolge lag deren Anteil bei rund 92%.
Bundesländer |
1951 |
1960 |
1970 |
1980 |
1990 |
1995 |
1999 |
2003 |
2005 |
2007 |
2010 |
Burgenland |
44.263 |
41.716 |
38.548 |
30.853 |
26.789 |
20.193 |
16.081 |
11.753 |
11.664 |
11.167 |
9.793 |
Kärnten |
33.462 |
32.353 |
31.330 |
27.023 |
26.192 |
22.231 |
21.202 |
19.491 |
19.399 |
18.911 |
18.174 |
Niederösterreich |
138.494 |
121.574 |
101.945 |
80.558 |
71.219 |
60.850 |
54.551 |
46.235 |
46.087 |
45.782 |
41.570 |
Oberösterreich |
78.360 |
75.381 |
71.689 |
60.065 |
54.485 |
45.749 |
41.804 |
36.729 |
36.543 |
36.385 |
33.341 |
Salzburg |
14.602 |
14.353 |
13.740 |
12.581 |
12.319 |
11.285 |
10.751 |
10.012 |
10.023 |
10.028 |
9.785 |
Steiermark |
79.207 |
76.121 |
73.403 |
65.208 |
60.669 |
52.624 |
48.582 |
43.745 |
43.735 |
42.370 |
39.388 |
Tirol |
27.903 |
27.159 |
25.291 |
22.717 |
21.776 |
19.201 |
18.238 |
16.892 |
16.846 |
16.929 |
16.215 |
Vorarlberg |
13.329 |
11.024 |
9.709 |
7.932 |
7.163 |
5.906 |
5.401 |
4.744 |
4.743 |
4.762 |
4.493 |
Wien |
3.228 |
2.605 |
2.083 |
1.309 |
1.298 |
1.060 |
898 |
782 |
551 |
699 |
558 |
Österreich |
432.848 |
402.286 |
367.738 |
308.246 |
281.910 |
239.099 |
217.508 |
190.382 |
189.591 |
187.034 |
173.317 |
Tabelle: Land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Österreich 1951 - 2010
(Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Agrarstrukturerhebung. Erstellt am 25.05.2012. - Rundungsdifferenzen technisch bedingt. - 1951 - 1970: Erhebungsuntergrenze / 2 ha, 1980 - 1990: Erhebungsuntergrenze 1 ha Gesamtfläche. - Ab 1990: Einschließlich Betriebe ohne Fläche. - Ab 1995: Erhebungsuntergrenze 1 ha landwirtschaftlich oder 3 ha forstwirtschaftlich genutzte Fläche.)
Betriebe und Betriebsstruktur

Die österreichische Landwirtschaft ist nach wie vor eher klein strukturiert; dennoch hält der Trend zu immer größeren Betrieben ungebrochen an. Wurde 1995 von einem Betrieb im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 31,5 ha bewirtschaftet, so waren es 2013 bereits 43,5 ha. Ähnlich verlief die Entwicklung bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland), wo eine Steigerung von 15,3 ha auf 19,0 ha festgestellt werden konnte.
Viehbestand, tierische Erzeugung
Natürliche Produktionsbedingungen und eine bäuerliche Besitzstruktur sind ausschlaggebend dafür, dass in Österreich der extensiv betriebenen tierischen Veredelungswirtschaft (Rindermast und Milchwirtschaft, Schweinemast und Legehennenhaltung) eine sehr bedeutende Rolle zukommt. Vor allem in exponierten Bergregionen stellt die Viehhaltung - unter bestmöglicher Nutzung des Grünlandes - einen nicht unbedeutenden Wirtschaftszweig dar. Die Zahl der Viehhalter in den letzten Jahren sinkt, vor allem bei Rinder und Schweinen, kontinuierlich.
|
1995 |
1999 |
2005 |
2008 |
2009 |
2013 |
Rinder |
2.325.825 |
2.152.811 |
2.010.680 |
1.997.209 |
2.026.260 |
1.958.282 |
Schweine |
3.706.185 |
3.433.029 |
3.169.541 |
3.064.231 |
3.136.967 |
2.895.841 |
Schafe |
365.250 |
352.277 |
325.728 |
333.181 |
344.709 |
357.440 |
Ziegen |
54.228 |
57.993 |
55.100 |
62.490 |
68.188 |
72.068 |
Tabelle: Entwicklung Viehbestand (Quelle: Statistik Austria)
Arbeitskräfte

Bei der Agrarstrukturerhebung 2010 wurden 413.755 land- und forstwirtschaftliche Arbeitskräfte ermittelt; das entspricht einem Rückgang seit der letzten Vollerhebung im Jahr 1999 von 161.336 Personen oder 28,1%. Der Großteil der in der Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten entfiel nach wie vor auf Familienarbeitskräfte (349.593 bzw. 84,5%), während familienfremde Arbeitskräfte nur 64.162 Personen (15,5%) ausmachten.
Preise, Preisindex
Der Warenkorb der Land- und Forstwirtschaftlichen Erzeugerpreisstatistik umfasst derzeit 216 Produkte des tierischen, pflanzlichen und forstwirtschaftlichen Sektors. Bei den Preisen handelt es sich um gewogene Bundesländerpreise ohne MwSt., welche zu einem Bundesdurchschnittspreis aggregiert werden. Die Erhebung der Preisdaten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, der Agrarmarkt Austria sowie der Landwirtschaftskammer Österreich.
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